Küste und Gebirge – in die Normandie und die Ardennen

Mit dem EQV Camper an die Landungstrände und via Ardennen wieder heim

Die Items hier sind eigentlich mehr ein persönliches Reise-Tagebuch, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Es gibt zu jedem Tag eine kurze Beschreibung der Strecke, der Reise-Highlights sowie eine Collage der Tagesfotos und ggf. kurze Videos. Wenn jemand Spaß daran hat, das mitzulesen: gerne!

Überblick

3 Etappen, ca. 1.950 km, Übernachtung nach Gusto, ca. 6 Tage

Es geht zu Anfang auf der Autobahn gleich durch an einem Tag bis Rouen. Dann folge ich der Küste bis zu den Landungsstränden und zurück geht es querfeldein bis in den Süden der Ardennen. Von dort aus in Richtung Norden, entlang der französischen Maas (La Meuse), rüber nach Belgien – und dann heim.

Teil 1: Münster - Rouen

Das sind gute 660 km Autobahn, mit dem EQV und der entsprechenden Lade-Struktur in Deutschland sowie in Frankreich kein Problem.

Rouen selbst hat mir nicht gefallen: zwar haben die da eine wirklich mächtige Kathedrale, allerdings war bereits schon im Mai der Touristenandrang enorm: Menschen mit kurzer Hose, Badeschlappen und Plastiktüten bevölkerten die ansonsten wirklich sehr tolle Innenstadt.

Ich habe an der Südseite der Seine an einem Kulturzentrum übernachtet und geladen und bin gleich am nächsten Morgen weiter.

Teil 2: Rouen - Küste, Quistreham und Deauville

Von Rouen aus bin ich an das Ufer der Seine in Richtung Westen – traumhafte Straße, erinnert mich an viele unserer Motorradtouren.

Ich bleibe an der Küste in Richtung der Invasionsstrände und plane nach Strandbesuch in Deauville die Übernachtung in Quistreham, einem Fährhafen mit Verbindung nach England.

Quistreham ist ein wirklich kleiner Ort und am Sonntag haben alle drei Restaurants leider geschlossen. Also: japanische Nudeln im Auto.

Das Gegenteil davon Deauville – absolut Porsche- und Ferrari tauglich. Mein Freund Kurt kennt sich natürlich aus und meinte: „In Deauville kann man sehr mondän residieren. Omar Sharif hat da in einem Hotel länger gelebt und seinen Hobbys gefrönt: Pferderennen und Bridge. Beides Themen, die Dir auch gut stehen würden – in einem weißen Anzug mit Panama Hut.“

Irgendwie habe ich nicht richtig erklärt, was ich mir von dieser Reise erhoffe. Aber danke für den Tipp, Kurt!

Teil 3: Landungsstrände und Bayeux

Ich fahre an der Küste westwärts und passiere eigentlich alle damaligen Invasionsstrände: von Sword Beach bis Omaha Beach. Von da aus geht es dann wieder Richtung Südosten und ich übernachte in Bayeux.

Omaha Beach und der angeschlossene amerikanische Soldatenfriedhof ist wirklich ein beeindruckender Platz: schwer auszuhalten, dass hier vor 80 Jahren solche Opfer gebracht worden sind.

Mit einem riesendicken Kloß im Hals verlasse ich die Anlage in Richtung Bayeux.

Später lerne ich dort auf dem innerörtlichen, leider völlig überteuerten, Parkplatz ein super nettes Paar aus England kennen: John und Jil sind mit ihrem VW Camper Van unterwegs und rätseln, genauso wie ich, wie denn wohl der Preis des Parkplatzes wirklich ist.

Es wird uns allen zu bunt, und jeder zieht zunächst seiner Wege – ich finde einen guten Parkplatz am Ortsrand, wo ich mich für die Nacht schon mal hinstellen kann.

Beim abendlichen Spaziergang treffe ich die beiden wieder: wir haben ein paar wirklich tolle Stunden zusammen und tauschen uns über Gott und die Welt aus.

Am nächsten morgen nutze ich eine Ladestation direkt am Marktplatz und gehe frühstücken – schön, wenn ein Plan aufgeht (Humor intendiert).

Teil 4: Amiens (eben nicht), Peronne und Natur pur an der Somme

Es geht ostwärts Richtung Amiens (Autobahn) und später mit dem Motorrad-Navi über Land.

Ich verlasse Bayeux nach dem Frühstück und Laden mit dem Ziel Amiens, was ich auch am frühen Nachmittag erreiche. Wieder funktioniert die Ladeinfrastruktur super, in Nullkommanichts lädt der EQV und wir sind zu Fuss auf in die Innenstadt.

Allerdings ist die Stadt für mich ohne Reiz: irgendwie haben die den Ort nach dem Zweiten Weltkrieg (er war wohl sehr zerstört) so wieder aufgebaut, dass auf keinen Fall französischer Charme entstanden ist. So mache ich mich am frühen Abend noch direkt weiter auf Richtung Osten.

Gelandet sind wir in Peronne – ein wirklich kleiner, schnuckeliger Ort, ebenfalls mit alter Historie und wirklich schönen Restaurants am Marktplatz.

Marktplatz in Peronne: wir essen heute Abend auswärts!

Essen sind wir im bestbewerteten Restaurant des Ortes (naja, hat ja auch nur ein paar Restaurants da) und es gab exzellente Mules Frites.

Am nächsten Morgen sind wir früh los und haben dann in einem Naturschutzgebiet an der Somme gefrühstückt (Cléry sur Somme) – wirklich ein Erlebnis.

Frühstück an der Somme.

Teil 5: Ardennen, La Meuse - und heim

Einmal quer über Land an die Südseite der französischen Ardennen, mit dem Motorrad Navigationssystem.

Übernachtet haben wir in einem urfranzösischen Ort: Fumay, direkt an der Maas (La Meuse).

Eigentlich wollte ich oben im Ort übernachten, allerdings ist es natürlich hier hügelig – mit dem Ergebnis, dass der Camper doch immer irgendwie schief steht und man nachts natürlich überhaupt nicht schlafen kann.

Entscheidung war dann, direkt runter zu fahren an den Fluss, wo wir wirklich ganz toll gestanden haben: absolut ruhig und schön, sowie mit einem Restaurant auf der anderen Straßenseite.

Nach wirklich ruhiger Nacht sind wir am nächsten Morgen heim – voll mit den Erlebnissen dieser Tour. Das Ganze verlangt eine Wiederholung!