Reisen

auf Europa

Elektro Automobilität

Mission und Mittel

Entscheidung zum geeigneten Elektro-Camper

Nachdem ich wirklich lange recherchiert habe (ID.Buzz und ähnliches), ist es ein Halb-Jahreswagen von Mercedes geworden – ein EQV, modellgepflegt Baujahr Sommer 2024.

Das Auto ist voll ausgestattet und ich habe die beiden hinteren Sitzreihen ausgebaut und dann eine Campingausstattung der Firma Camptools aus Münster installieren lassen, nach diesen Überlegungen.

Anders als bei einem richtigen Camping Fahrzeug (Sprinter, Ducato, Ford oder ähnlich oder sogar Teilintegriertes Fahrzeug) mit dem man tagelang autark reisen kann, hat unser Camper Van diese Mission:

  • Übernachtung im Auto circa 50-100 % oder womöglich noch weniger (Übernachtung nur, wenn alle Rahmenbedingungen passen oder kein Hotelzimmer zu akzeptablen Bedingungen zu bekommen ist)
  • Überwiegend alleine mit Hund, aber auch für eine Reise (1-2 mal im Jahr) zu zweit geeignet
  • Möglichst Parkhaus-, aber auf jeden Fall innenstadttauglich
  • Möglichkeit zum Frühstück und für ein einfaches Abendessen
  • Hundetauglich, Stauraum
  • Möglichkeit zur Mitnahme und Benutzung einer mobilen Toilette
  • muss auch optisch gefallen
  • das Auto muss haben: Tempomat, Einparkhilfe (Kamera), Klimaanlage und Standheizung
  • Das Hotelgepäck muss in unmittelbarem Zugriff sein.

Installiert wurden diese Module – das Ganze sehr ähnlich diesem Layout aus den Video, eben mit den u.g. Änderungen/Überlegungen:

  • Schalfmodul Double/Single, die Länge soll standardmäßig 1,90 m sein. Das Lattenrost soll keine Beine/Stelzen haben, die in dem Hundebereich stehen (die vordere Stelze des linken Zusatz-Lattenrostes muss mit dem vordersten Möbelmodul, siehe unten, abschliessen, das Lattenrost steht bei 1,75 m Länge der beiden Möbel auf der linken Seite nur gut 15 cm über). So bekommen wir auch die Hunde-Matte in ca. 80 cm x 60 cm auf der linken Seite an der Schiebetür am besten rein. Als Zubehör dann auf jeden Fall den Heck-Auszug.
  • Flatkit Modul-Küche mit entsprechendem Zubehör (Schneidebrett, Spüle). Das Grau-Wasser kommt in einen 5 l Kanister, da drunter ein aufgeschnittener Kanister als Mülleimer.
  • Das Flatkit-Küchenmodul steht auf den Kühlbox-Unterschrank, mit der Maßgabe, das es dort auch während der Fahrt verbleiben kann und gesichert wird.
  • In Längsachse des Fahrzeuges dahinter der Centerline Heckschrank.
  • Die Kühlbox Alpicool 15 l (so eine habe ich schon im Tesla) kommt hinten zwischen Schlafmodul und Heck-Unterschrank (ist Platz genug, das Ding mache ich Nachts aus). 

Mit einem passenden Kissen (Form und Höhe) zu der Bettmatratze kann man auf dem Centerline Heckschrank (ohne Kühlbox) eine Bettbreite von ca. 1,42 m über eine Länge von ca. 79 cm erreichen. Stellt man die Flatkitküche in den Heckauszug, gewinnt man weitere 70 cm an Länge, auf der eine Bettbreite von 1,42 cm verfügbar ist (insg. dann auf 1,49 cm). Das reicht sehr gut für zwei Personen.

Hier mal ein Foto von aussen und einige Videos, die ich auf meiner ersten Tour gemacht habe – eigentlich für die Mitglieder meiner Doppelkopfrunde, deswegen sind es auch keine Hochglanz-Videos sondern eben aus dem richtigen Leben (und das auch noch am Ende einer einwöchigen Tour, so sieht es im Auto auch dann aus).

Der Camper – der nicht aussieht wie ein Camper

Der Camper – Konzept für den Tag, innen

Der Camper – Nutzung Heckklappe und Stauraum

Der Camper – Umbau für die Nacht I

Der Camper – Umbau für die Nacht II

Der Camper – Umbau für die Nacht III

Heizung bzw. Klimaanlage die ganze Nacht laufen lassen

Anders als beim Tesla, wo es dazu eine entsprechende Funktion in der Software gibt, muss man sich bei Mercedes was einfallen lassen (im EQV ist ein solcher Campingmodus leider unbekannt).

Der Trick ist folgender:

  • auf den Fahrersitz setzen, Zündung an, Parkbremse betätigen (wichtig) und dann den Gangwahlschalter auf N (neutral)
  • dann aber nicht den Wagen durch die Fahrertür verlassen (sonst springt der Gangwahlschalter wieder auf P wie parken), sondern zwischen den Sitzen nach hinten gehen
  • jetzt vermisst natürlich der Wagen den Fahrer (beziehungsweise dessen Gewicht) auf dem Fahrersitz und fängt an zu pingen (ihr wisst schon, so ein Warngeräusch)
  • deswegen den Fahrersitz mit einem Gewicht von mindestens 5 KG punktartig beschweren, dann geht das Pingen aus und die Klimaanlage/Heizung läuft unbegrenzt weiter
  • nicht vergessen, das Fahrlicht von Automatik auf Aus zu schalten, sonst leuchtet die ganze Nacht das Licht und wenn man dicht irgendwo an einem Busch oder an Pflanzen steht, die Parkassistenz auszuschalten (sonst pingt der Wagen bei jeder Bewegung der Vegetation in der Nähe).

Zum Glück muss ich kein extra Gewicht mitnehmen, sondern nehme einen meiner 5,5 l Wasserkanister (voll) – das Ding macht den Job.

Nervt natürlich insgesamt etwas aber wenn man dafür die ganze Nacht Heizung oder Klimaanlage sowie frische Luft bekommt, dann lohnt es sich schon. Stromverbrauch über die Nacht hinweg sind ungefähr 10 % (oder 11 kWh).

Der Stromverbrauch ist schon happig, ich kann aber am nächsten Morgen wenn ich zum Frühstück in die Stadt gehe, wieder laden.

Der Ausbaustand oben ist der aktuelle Stand von Mai/Juni 2025 – natürlich entwickelt sich das irgendwie noch weiter und wenn es was gravierendes zu verbessern gegeben hat, werde ich das hier noch mal posten.